Insights für alle: Warum der Zugriff auf CX-Daten nicht beschränkt werden sollte
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Insights für alle: Warum der Zugriff auf CX-Daten nicht beschränkt werden sollte

In vielen Organisationen ist der Zugang zu Customer-Experience-Daten noch immer eingeschränkt. Meist liegen die Daten bei einem dedizierten CX- oder Support-Team oder sind in Dashboards verborgen, die technische Kenntnisse oder spezielle Zugriffsrechte erfordern. Die unbequeme Wahrheit lautet: Wer den Zugriff auf CX-Daten einschränkt, schränkt auch die Fähigkeit seiner Teams und der gesamten Organisation ein, zu wachsen.

In diesem Artikel werden die Prinzipien der Demokratisierung von CX-Daten beleuchtet – und wie dieser Ansatz die Arbeitsweise von Teams verändern kann.

Insights für alle greifbar machen

Werden CX-Insights auf eine kleine Gruppe beschränkt, entsteht ein Wissens-Engpass, der anschließend erforderliche Maßnahmen ausbremst. Wenn die Erkenntnisse schließlich Produktentwicklung, Marketing oder Vertrieb erreichen, sind sie oft bereits vorgefiltert oder veraltet. Das ist nicht nur ineffizient, sondern riskant.

Stellen wir uns vor, das Produktteam verpasst frühe Hinweise auf einen UX-Reibungspunkt. Kund:innen könnten auf Fehler stoßen, die nie im Backlog der Produktentwicklung platziert werden, weil niemand die Information weitergegeben hat.

Die Folgen: frustrierte Nutzer:innen, negative Bewertungen und steigende Abwanderung. Mit direktem Zugriff auf Feedbackdaten könnte das Produktteam Schwachstellen frühzeitig erkennen, Feature-Ideen mit dem Nutzerfeedback validieren und ein intuitiveres Kundenerlebnis schaffen.

Ein weiteres Beispiel aus dem Marketing: Wenn sich Teams auf Feedback aus zweiter Hand verlassen, verpassen sie oft Nuancen, wie Kund:innen über ein Produkt sprechen, welche Herausforderungen sie beschreiben, was ihnen wichtig ist und welche Funktionen sie relevant bzw. irrelevant finden. So werden möglicherweise weiterhin Features hervorgehoben, die Verwirrung stiften, oder Chancen übersehen, über die Kund:innen positiv sprechen.

Mit direktem Zugriff auf „Voice-of-Customer“-Insights kann das Marketing seine Botschaften an die Kundenbedürfnisse und -wünsche anpassen und Kampagnen entwickeln, die tatsächlich etwas bewirken. Vom Kundenservice bis zur Unternehmensstrategie kann nahezu jedes Team davon profitieren, wenn Feedback unternehmensweit zugänglich gemacht wird.

Vorteile der Demokratisierung von CX-Daten

Wird Kundenfeedback teamübergreifend geteilt, entfaltet sich ein Multiplikatoreffekt für das gesamte Unternehmen. Das bedeutet, eine Strategie zu entwickeln und eine Kultur zu fördern, in der Feedback nicht nur gesammelt, sondern auch von denjenigen geteilt, verstanden und umgesetzt wird, die etwas bewirken können.

Wenn sich Strategie, Vertrieb und Support-Teams an denselben Kunden-Insights orientieren, verbessert sich die Koordination, Doppelarbeit wird reduziert und Entscheidungen werden schneller, präziser und relevanter getroffen. Ohne Zugang und geteilte Verantwortung zu CX-Daten besteht das Risiko, dass Feedback ungenutzt bleibt, gefangen in Posteingängen oder Reports. Werden Insights jedoch in die tägliche Entscheidungsfindung mehrerer Abteilungen eingebunden, entstehen Maßnahmen genau dort, wo sie den größten Unterschied machen.

Dieses breite Zugriffsrecht wird vor dem Hintergrund aktueller CX-Trends noch wichtiger: KI-gestützte Lösungen – von Churn-Modellen bis hin zu personalisierten Customer Journeys – sind auf Umfang, Geschwindigkeit und Vielfalt der Eingabedaten angewiesen. Wenn Feedback auf eine einzelne Abteilung beschränkt ist, werden sowohl der Anwendungsbereich, als auch die Genauigkeit dieser Systeme eingeschränkt. Intelligente Tools können weder Verhalten vorhersagen noch proaktiv handeln, wenn sie nur Bruchstücke der Customer Journey einsehen.

Kurz gesagt: Je zugänglicher CX-Daten sind, desto wirkungsvoller werden Experience-Initiativen. Es entsteht eine Kultur, in der Daten Entscheidungen antreiben und das führt zu greifbaren Ergebnissen:

  1. Schnellere Abstimmung und strategischer Fokus
  2. Mehr Eigenverantwortung und klare Verantwortlichkeiten
  3. Bessere Kundenerlebnisse an jedem Touchpoint

CX-Daten zugänglich zu machen, bedeutet nicht, alle Stakeholder mit Dashboards zu überfluten. Es geht darum, sicherzustellen, dass die richtigen Personen die richtigen Insights zur richtigen Zeit erhalten, um gezielt handeln zu können. Das erfordert:

  • Eine Dateninfrastruktur, die Feedback aus allen Kanälen und Touchpoints zusammenführt.
  • KI-gestützte Analysen, die automatisch Muster, Trends und dringende Signale erkennten.
  • Integrierte Workflows und Automatisierung, die Insights unmittelbar an die relevanten Personen oder Teams weiterleiten, die darauf reagieren können.

Was steht dem Austausch von CX-Daten im Weg?

Wenn die Vorteile von offenen, geteilten CX-Daten so klar sind, warum halten viele Organisationen dennoch daran fest, sie zurückzuhalten?

  • Sorge vor Fehlinterpretationen: CX-Daten erfordern oft eine detaillierte Auswertung. Sie vorzuenthalten, ist jedoch keine Lösung. Die Antwort liegt darin, den richtigen Kontext bereitzustellen und Teams zu befähigen, sich sinnvoll mit den Insights auseinanderzusetzen.
  • Veraltete Tools und eingefahrene Gewohnheiten: Viele Systeme sind für statische Reportings ausgelegt, nicht für dynamische, funktionsübergreifende Zusammenarbeit. Selbst gut aufgestellte Teams verfallen in alte Silos, wenn Systeme kein nahtloses Teilen von Daten ermöglichen.
  • Angst vor Datenüberflutung: Die Befürchtung, dass zu viele Daten Teams überfordern, ist berechtigt. Doch mit den richtigen Filter- und Priorisierungsfunktionen können moderne Plattformen relevante Informationen gezielt hervorheben, ohne Teams mit unnötigem Rauschen zu überlasten.

In einem Marktumfeld, in dem das Erlebnis die Differenzierung bestimmt, ist der Zugang zu Kunden-Insights eine strategische Notwendigkeit. Wenn nur eine kleine Gruppe die relevanten Daten einsehen kann, ist das Risiko größer als reine Ineffizienz: Die Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen sinkt und Wettbewerber erhalten einen Vorteil, sodass das Unternehmen an Wachstum verliert.

Die entscheidende Frage lautet: Wenn Customer Experience eine unternehmensweite Priorität ist – warum werden diese CX-Daten nicht ebenso geteilt? Erfolgreiche Organisationen sperren ihr Feedback nicht weg, sie heben es hervor und stellen sicher, dass es zugänglich, umsetzbar und fest in die täglichen Entscheidungen integriert ist. So entsteht aus Insights Wachstum.

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