Arbeitsalltag während Corona: Netigate Studie zum Home-Office

Netigate hat im letzten Herbst 1.000 Arbeitnehmer*innen in Deutschland zu ihrer Arbeitssituation in Zeiten der Corona-Krise befragt. Ziel der Umfrage war es, aus den Ergebnissen Empfehlungen für Unternehmen, im Umgang mit mobilem Arbeiten und Home-Office, abzuleiten. Viele Mitarbeiter*innen möchten – und müssen – auch in Zukunft weiterhin von zu Hause aus arbeiten. Manager*innen und Personalabteilungen müssen sich auf den Arbeitsplatz der Zukunft vorbereiten, denn viele Unternehmen arbeiten heute noch auf der Grundlage eines Modells, das davon ausgeht, dass nur im Büro gearbeitet wird. Um engagierte Mitarbeiter*innen zu binden, sind mobile Arbeitsmodelle jedoch unerlässlich geworden.


Den vollständigen Ergebnisreport der Studie können Sie hier als PDF herunterladen.

Über die Studie

Bereits bevor das Wort „Corona“ in aller Munde war, galten Digitalisierung und mobiles Arbeiten als Trends der neuen Arbeitswelt. Der zwangsläufige Probelauf während der Krise zeigt, welche Chancen und Risiken tatsächlich damit einhergehen. Für die Panelstudie zum Arbeiten während der Corona-Pandemie beantworteten 1.000 zufällig ausgewählte Personen in Deutschland, zwischen dem 10. und 18. November 2020, einen Online-Fragebogen von Netigate. Die Teilnehmer*innen waren zu 53 Prozent Männer und zu 47 Prozent Frauen. Alle Befragten waren zum Erhebungszeitpunkt in Voll- oder Teilzeit angestellt und verteilen sich auf ein breites Spektrum an Branchen.

Ziel der Umfrage war es, aus den Ergebnissen Empfehlungen für Unternehmen, im Umgang mit mobilem Arbeiten, abzuleiten.

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Home-Office als Arbeitsplatz der Zukunft?

Zu den neuen, am vergangenen Dienstag von Bund und Ländern beschlossenen, Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung gehört auch, das Arbeiten im Home-Office zu ermöglichen. Laut der aktuellen Netigate-Umfrage wird die Arbeit von zu Hause aus von Arbeitnehmern*innen in Deutschland sehr geschätzt. Insgesamt waren während des Lockdowns 48 Prozent zumindest teilweise von zu Hause aus tätig – 19 Prozent davon sogar ausschließlich.

Quelle: Netigate 2021


71 Prozent dieser Umfrageteilnehmer*innen geben an, gerne im Home-Office zu arbeiten. Unter Beschäftigten, die zu Hause über einen fest eingerichteten Arbeitsplatz verfügen, ist der Anteil sogar noch höher. Für 10 Prozent der Arbeitnehmer*innen, die nicht im Home-Office arbeiten oder gearbeitet haben, ist / war die fehlende Erlaubnis des Arbeitgebers Grund dafür. Weitere 10 Prozent wollen / wollten die bestehende Möglichkeit nicht nutzen. Die übrigen Befragten haben aufgrund der Art ihrer Tätigkeit keine Möglichkeit dazu.


Quelle: Netigate 2021


Die Umfrage verdeutlicht, dass besonders solche Arbeitnehmer*innen gerne von zu Hause aus arbeiten, die auch im Büro eher ein stilles Umfeld bevorzugen. Je drei Viertel der Arbeitnehmer*innen empfinden den (virtuellen) Kontakt mit Kolleg*innen als problemlos, können konzentriert und effizient arbeiten und geben an, Zugang zu allen nötigen Arbeitsmaterialien zu haben.


Download: Mitarbeiterbindung im Wandel – 2019 vs. 2021



Die Auswirkungen von Position, Alter, Transport, familiären Umständen und Branche

Seit Beginn der Pandemie geben die Umfrageteilnehmer*innen an, Verbesserungen im Arbeitsalltag festgestellt zu haben. 25 Prozent geben an, dass sich die generelle Einstellung zum Arbeiten von zu Hause aus in Ihrem Unternehmen verbessert hat und 24 Prozent sind sich einig darüber, dass die Nutzung digitaler Tools deutlich besser funktioniert als vor der Pandemie. 23 Prozent sind der Meinung, dass sich die Work-Life-Balance verbessert hat, was auf die vermehrte Nutzung des mobilen Arbeitens zurückgeführt werden kann.

Hauptfaktoren der Verbesserung im Arbeitsalltag seit der Pandemie


1. Führungsposition

Die Meinungen zum mobilen Arbeiten unter Führungskräften gehen weiterhin stark auseinander. Diese verunsichert unter anderem die eingeschränkte Kontrolle über ihre Mitarbeiter*innen aus der Distanz. Etwa jede dritte Führungskraft ist nicht überzeugt, im Home-Office ausreichend über Vorgänge in der eigenen Abteilung informiert zu sein.

Führungskräfte geben außerdem häufiger an, im Home-Office mehr zu arbeiten als Arbeitnehmer*innen ohne Führungsverantwortung. Dies kann auf die gestiegenen Anforderungen an Führungskräfte während der Pandemie zurückgeführt werden. Unter anderem sind die Anforderungen an die Kommunikation gestiegen, um auf die Distanz hin weiter das effiziente Arbeiten sowie den Teamzusammenhalt aufrecht zu erhalten.

2. Alter

Das Alter der Beschäftigten hat einen deutlichen Einfluss auf die Meinung zum flexiblen Arbeiten: Unter älteren Arbeitnehmer*innen herrscht der Wunsch vor, künftig wieder ausschließlich vom Büro aus tätig zu sein.

Die Netigate-Studie zeigt, dass das Alter an sich allerdings nichts damit zu tun hat, wie gut die Arbeit von zu Hause aus bewältigt werden kann. Alle Altersgruppen sind in der Lage erfolgreich von zu Hause aus zu arbeiten. Möglicherweise gibt es jedoch einen Zusammenhang, zwischen Personen, die neu an einem Arbeitsplatz sind und der Unterstützung, die sie von Kolleg*innen benötigen. Zusammenarbeit und Kommunikation sind im Büro meist leichter zu gestalten als im Home-Office.

3. Transport

Die individuelle Präferenz zum Arbeiten von zu Hause aus hängt generell von unterschiedlichen Faktoren ab. So geben Personen mit langen Fahrtwegen zur Arbeitsstelle eher an, auch nach Ende der Pandemie im Home-Office arbeiten zu wollen als Personen, die weniger als 30 Minuten ins Büro pendeln.

Jede*r Vierte gibt an, im Home-Office mehr Stunden zu arbeiten als im klassischen Büro. Trotzdem scheint durch die eingesparte Pendelzeit das Stresslevel im Home-Office niedriger zu sein. Im Vergleich zu Arbeitnehmer*innen, die ausschließlich vom üblichen Arbeitsplatz aus tätig sind, verspüren Beschäftigte im Home-Office nach der Arbeit eher noch Energie, sich anderen Aktivitäten zu widmen.

4. Familiäre Umstände

Beschäftigte, deren Partner*in auch von zu Hause arbeitet, äußerten verstärkt den Wunsch nach Home-Office. Überraschenderweise zeigt sich kein Unterschied zwischen Arbeitnehmer*innen mit Kindern und Kinderlosen hinsichtlich der Wünsche zur künftigen Home-Office-Option. Dieser Faktor scheint keinen Einfluss auf das Wohlbefinden oder die Arbeitszufriedenheit zu haben, wenn von zu Hause aus gearbeitet wird.

5. Branchenabhängigkeit

Für viele Arbeitnehmer*innen wird sich der Wunsch nach mobilem Arbeiten in Zukunft jedoch nicht erfüllen können. Während Branchen wie IT, Finanz- und Versicherungswesen, Consulting sowie Medien und Kommunikation während der Pandemie vermehrt Optionen für flexibles Arbeiten bieten, besteht diese Möglichkeit erwartungsgemäß kaum im Gesundheits- und Sozialwesen oder in der Industrie.


Lesen Sie: Marit Methi und das Netigate-Projekt zum Wandel der Mitarbeiterbindung



Zukunftswünsche

Für die Zukunft wünschen sich 62 Prozent der Arbeitnehmer*innen, mindestens teilweise im Home-Office arbeiten zu können; 18 Prozent würden gerne komplett darauf umsteigen. Jede*r Dritte wäre sogar bereit, für eine verstärkte Möglichkeit zum Home-Office auf einen Teil des Gehalts zu verzichten.

Quelle: Netigate 2021


Unternehmen, deren Tätigkeit mobiles Arbeiten nicht per se ausschließt, sollten diese Möglichkeit abwägen. Denn Arbeitnehmer*innen, denen das Home-Office trotz geeigneter Aufgaben verwehrt wird, zeigen sich, laut der Netigate-Studie, nicht nur unzufriedener und skeptischer, was die künftige Entwicklung ihres Arbeitgebers angeht, sondern sind auch weniger gewillt, diesen weiterzuempfehlen.


Zusammenfassung

Die Zunahme des Arbeitens aus der Ferne seit Corona hat viele Unternehmen dazu veranlasst, das Arbeitsleben vor der Pandemie in Frage zu stellen. „Die Studienergebnisse zeigen, wie wichtig ein Home-Office-Angebot ist, um langfristig als Arbeitgeber*in attraktiv zu bleiben.“, sagt Studienleiterin Laura Rudolph, Head of Operations Professional Services DACH bei Netigate.

„Es geht darum, Akzeptanz auf Führungsebene und feste Strukturen zu schaffen sowie das soziale Arbeitsleben auf Distanz zu stärken.“

Laura Rudolph, Head of Operations Professional Services DACH bei Netigate

Nur Unternehmen, die sich diesen Herausforderungen stellen, werden auch künftig hoch engagierte Mitarbeiter*innen binden können. So werden Unternehmen in Deutschland neue flexible Arbeitsformen entwickeln müssen, um den Arbeitsplatz der Zukunft zu gestalten.


Wie kann sich Ihr Unternehmen auf den Arbeitsplatz der Zukunft vorbereiten?

  1. Beenden Sie „tote Kosten“ wie nicht genutzte Räumlichkeiten. So wird Ihre Belegschaft in zunehmendem Maße auch nach Ende der Corona-Pandemie von zu Hause aus weiterarbeiten.
  2. Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter*innen im Home-Office die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Suchen Sie regelmäßigen Kontakt und fördern Sie Kommunikation mittels der digitalen Tools, die Ihnen zur Verfügung stehen, um das Engagement hochzuhalten.
  3. Alter hat nichts mit Effizienz zu tun. Die Zeit im Unternehmen spielt jedoch eine wichtige Rolle dafür, ob Ihre Belegschaft erfolgreich von zu Hause aus arbeiten kann oder nicht. Neue Mitarbeiter*innen können eher von der Arbeit im Büro profitieren.
  4. Konzentrieren Sie sich darauf von Ihren Mitarbeiter*innen qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erhalten. Von wo aus sie diese erhalten, ist nicht wichtig. Wird Home-Office bei geeigneten Aufgaben angeboten, zeigen sich Ihre Mitarbeiter*innen zufriedener und tendieren eher dazu Sie als Arbeitgeber*in weiterzuempfehlen.


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