Durchschnittliche Arbeitnehmer verbringen rund 90.000 Stunden ihrer Lebenszeit am Arbeitsplatz – eine beachtliche Zahl! Und wie wäre es, diese Arbeitszeit in einem positiven Umfeld zu erleben? Um diesen Ansatz geht es beim Begriff „Arbeitskultur“ bzw. auch „Arbeitsplatzkultur“. Doch wie lässt sich Arbeitskultur messen und systematisch verbessern?

Arbeit ist wichtig: Das galt schon immer so. In modernen Arbeitswelten kommt es jedoch nicht nur auf die Tätigkeit selbst an, sondern zunehmend auch auf das Umfeld, in dem wir tätig sind. Diesen Ansatz greift der Begriff der „Arbeitskultur“ auf.

So bildet sich natürlich in jedem Unternehmen, bzw. in einem Arbeitsumfeld eine bestimmte Arbeitskultur heraus. Und natürlich wurde eine Arbeitskultur schon gelebt, bevor der Begriff überhaupt erfunden wurde. Und doch: Der Begriff hat eine neue Relevanz erhalten, angefeuert von Diskussionen zum Beispiel über eine verbesserte Work-Life-Balance, hybrides Arbeiten und längere Lebensarbeitszeiten.

Was ist eine Arbeitskultur?

Denn eine Arbeitskultur beschreibt – nach gegenwärtigem Stand der Forschung – die „Gestaltung eines wechselseitig gelingenden Verhältnisses zwischen Mitarbeitenden untereinander sowie ihrem Betrieb“ (Quelle: Sebastian Wörwag, Arbeitskulturen im Wandel). Ein weiterer wichtiger Faktor für die Arbeitskultur sind dabei auch die sich in einem Betrieb herausbildenden Vorstellungen über die Art und Weise gelingender Arbeit.

Und so vielfältig die Arbeitswelt ist, so weit ist auch die Bandbreite des Arbeitskultur-Begriffs. Arbeitskultur beinhaltet die Art und Weise unserer Kommunikation am Arbeitsplatz  – ist diese beispielsweise eher hierarchisch orientiert und formal auf „Sie“, oder duzt man sich direkt? Oder: Wie flexibel ist man in der Ortswahl seiner Arbeit? Sind-Remote-Tätigkeiten nicht nur formal möglich, sondern auch von Werten getragen?

Arbeitskultur früher… Arbeiter verlassen in den 1970er Jahren ein VW-Werk. Quelle: Bundesarchiv / Wikipedia

Während der 1950er Jahre war der Begriff der Arbeitskultur noch stark an die Rahmenbedingungen der tatsächlichen Ausführung der Arbeit (z.B. Arbeitszeiten, Hierarchiewege) gebunden. Dies änderte sich drastisch – zum Beispiel mit Total Quality Management-Modellen in den 1980er Jahren, die den einzelnen Mitarbeitenden auch mehr Erscheinungsfreiheit gaben. Bis hin zu dem Drang nach mehr Diversität, Gleichberechtigung, Work-Life-Balance und sogar Diskussionen um die 4-Tage-Woche heute, die weit über die „Pflichterfüllung“ am Arbeitsplatz hinausgehen.

Arbeitskultur heute: Moderne Bürolandschaft in coolem Design. Quelle: Unsplash

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Arbeitskultur – unterschiedliche Perspektiven aus Sicht von Mitarbeitenden, Unternehmen, etc.

Und so ergeben sich auf die Arbeitskultur durchaus unterschiedliche Perspektiven.

Unternehmen sollten zunächst einmal eine Vision davon entwickeln, welche Arbeitskultur sie eigentlich anstreben. Dies hängt sehr stark mit den Werten und den Aufgaben der Organisation zusammen. Auch die gewünschte Art und Weise der Zusammenarbeit sollte klar definiert sein.

Hängen diese Vorgaben in der Luft, bzw. gibt es wenig Vorgaben von Vorgesetzten, so kann sich sehr schnell auch eine „toxische Arbeitskultur“ bilden, die von Unsicherheit, Missgunst und sogar Mobbing geprägt ist. Nur eine offene Kommunikation von allen Seiten kann diese Entwicklung stoppen, bzw. dem Aufbau einer positiven Arbeitskultur dienen.

  • Führungskräfte sollten offene Kommunikation fördern und regelmäßig Feedback geben, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen. Zum Beispiel könnten sie regelmäßige Feedback-Gespräche mit ihren Mitarbeitern führen, um deren Leistung anzuerkennen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Mitarbeiterbefragungen sind ebenfalls ein passendes Hilfsmittel.
  • Mitarbeitende sollten dazu ermutigt werden, konstruktives Feedback zu geben und Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitskultur einzubringen. Zum Beispiel könnten sie anonyme Umfragen, zum Beispiel in einem Umfrage Tool, nutzen, um ihre Meinungen und Ideen einzubringen und das Management über Bereiche zu informieren, in denen Verbesserungen nötig sind.
  • Teams sollten eine Kultur der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts entwickeln, in der offenes Feedback gefördert wird. Beispielsweise könnten Teammitglieder regelmäßig kurze Meetings abhalten, um sich über ihre Fortschritte und Herausforderungen auszutauschen und konstruktive Kritik zu teilen.
  • Organisationen sollten klare Werte und Normen definieren, die eine positive Arbeitskultur fördern. Zum Beispiel könnte die Organisation eine Richtlinie einführen, die regelmäßiges Feedback und eine Kultur des Lobens und Anerkennens unterstützt.
  • Kundenfeedback kann wertvolle Einblicke in die Arbeitskultur liefern. Organisationen sollten regelmäßig Kundenfeedback einholen, um herauszufinden, wie zufrieden die Kunden mit dem Service und der Zusammenarbeit sind. Basierend auf diesem Feedback können Verbesserungen in der Arbeitskultur vorgenommen werden, um die Kundenbeziehung zu stärken.

Die Einführung geeigneter Technologien kann die Arbeitskultur verbessern, indem sie die Kommunikation und Zusammenarbeit erleichtert. Beispielsweise können Projektmanagement-Tools oder interne Kommunikationsplattformen verwendet werden, um Feedback-Loops zu erleichtern und die Effizienz in der Zusammenarbeit zu steigern.

Arbeitskultur messen

Sie sehen: Kommunikation zwischen und von allen Beteiligten ist der Schlüssel zur Etablierung einer positiven Arbeitskultur. Deshalb ist das regelmäßige und spontane Einholen von Feedback über Mitarbeiterumfragen bzw. Pulsbefragungen wichtig. Neben Erkenntnissen und Ideen zur Arbeitskultur können Ihnen diese Feedback-Wege auch die Entwicklung von KPIs und Kennwerten zum Messen der Arbeitskultur geben. Verfolgen Sie die Entwicklung dieser Kennzahlen zur Arbeitskultur über die Zeit, können Sie zudem systematisch den Erfolg ihrer möglicherweise eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung gewinnen.

Kennzahlen zur Messung der Arbeitskultur

Sie möchten Ihre Arbeitskultur verbessern? Folgendes Set an KPIs bietet sich zur Messung Ihrer Initiativen und des gegenwärtigen Zustands an.

Kennzahlen für die Arbeitskultur (Infografik)

Mitarbeiterzufriedenheit

Die Mitarbeiterzufriedenheit ist ein wichtiges Maß für die Arbeitskultur. Man kann sie durch anonyme Mitarbeiterumfragen ermitteln, in denen die Mitarbeiter ihre Meinungen zu verschiedenen Aspekten der Arbeitsumgebung, des Führungsstils, des Teamzusammenhalts und der Work-Life-Balance äußern können. Eine mögliche Kennziffer kann zum Beispiel der eNPS-Wert sein.

Fluktuationsrate

Die Fluktuationsrate gibt Auskunft darüber, wie hoch die Mitarbeiterfluktuation in einem Unternehmen ist. Eine hohe Fluktuationsrate kann auf eine schlechte Arbeitskultur hindeuten, da unzufriedene Mitarbeiter dazu neigen, das Unternehmen zu verlassen. Eine niedrige Fluktuationsrate deutet dagegen auf eine positive Arbeitskultur hin. Übrigens: Exit-Befragungen sind ein wichtiges Tool, um Verbesserungen an ihrer Fluktuationsrate durchzuführen.

Krankheits- und Fehlzeiten

Die Anzahl der Krankheits- und Fehlzeiten kann ein Indikator für die Arbeitskultur sein. Eine hohe Rate an Krankheits- und Fehlzeiten kann auf ein ungesundes Arbeitsumfeld, mangelnde Mitarbeiterunterstützung oder übermäßigen Stress hinweisen.

Mitarbeiterengagement

Das Mitarbeiterengagement misst das Ausmaß, in dem Mitarbeiter mit ihrer Arbeit verbunden sind und sich für den Erfolg des Unternehmens engagieren. Man kann das Engagement der Mitarbeiter durch regelmäßige Umfragen, Stimmungsbarometer oder Leistungsindikatoren bewerten – zum Beispiel auch durch unsere neue Mitarbeiter-Engagement-Software Netigate EX.

Innovationskraft

Die Innovationskraft eines Unternehmens kann ein Anzeichen für eine positive Arbeitskultur sein. Eine offene und kollaborative Kultur, in der Ideen und Vorschläge gefördert werden, kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter neue und kreative Lösungen entwickeln. Man kann die Innovationskraft beispielsweise durch die Anzahl der eingereichten Ideen, den Erfolg von Innovationsprojekten oder die Anzahl der Patente messen.

Kundenzufriedenheit

Die Zufriedenheit der Kunden kann auch auf die Arbeitskultur schließen lassen. Wenn die Mitarbeiter in einer positiven Arbeitsumgebung arbeiten, sind sie eher motiviert, sich um die Kundenbedürfnisse zu kümmern und einen exzellenten Kundenservice zu bieten. Man kann die Kundenzufriedenheit durch Umfragen, Kundenbewertungen oder Wiederholungskäufe messen.

Die Messung der Arbeitskultur sollte idealerweise eine Kombination aus quantitativen Daten (z. B. Fluktuationsrate) und qualitativen Feedback-Mechanismen (z. B. Mitarbeiterumfragen) umfassen, um ein umfassendes Bild zu erhalten.

Fazit: Arbeitskultur lässt sich verbessern. Jetzt.

Arbeitskultur ist wichtig. Eine gute Arbeitskultur hilft, das Mitarbeiterengagement eines Unternehmens zu steigern, und damit auch wirtschaftlich erfolgreicher am Markt unterwegs zu sein.

Eine positive Arbeitskultur entsteht durch klare Kommunikation. Diese Kommunikation kann über Feedbackkanäle wie einer Mitarbeiterumfrage ideal eingesammelt werden. Durch das Messen von Kennzahlen wie Mitarbeiterzufriedenheit oder dem eNPS-Wert lassen sich dabei auch wertvolle Rückschlüsse über die Entwicklung der Arbeitskultur gewinnen.

Sie möchten jetzt Ihre Arbeitskultur verbessern? Dann zeigen wir Ihnen in einer kostenfreien Demo gerne unsere Feedback-Plattform Netigate zur Verbesserung der Arbeitskultur.