Angesichts der Verheißungen einer flexiblen und „freien“ New Work-Arbeitswelt schien der Begriff der Arbeitsmoral in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten zu sein. Und doch feiert „Arbeitsmoral“ ein Comeback: Immer mehr Teams und Arbeitgeber suchen nach neuen Wegen, um die Motivation (aka Moral) ihrer Mitarbeiter auf moderne und menschliche Weise zu steigern.

„Arbeitsmoral ist die Grundlage für den Erfolg jedes Unternehmens“:

So brachte es John D. Rockefeller bereits Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Punkt.

Arbeitsmoral: Das steht gemäß DUDEN für die „Einstellung, Haltung zur Arbeit“. Oder etwas weiter gefasst:

„Eine hohe oder gute Arbeitsmoral hat im Allgemeinen, wer gute Arbeitsleistungen erbringt, diszipliniert und fleißig arbeitet und seine Arbeitspflichten pünktlich, gewissenhaft und ordentlich erfüllt.“

So Fred Heidemann 1987 in einer Studie für die Bertelsmann Stiftung.

Arbeitsmoral ist also ein hohes Gut für den Erfolg von Mitarbeitenden, Teams und Unternehmen. Eine hohe Arbeitsmoral hat auch immer mit Motivation und Mitarbeiterengagement zu tun, wie es der bekannte amerikanische Personalvermittler Robert Half auf den Punkt bringt:

„Die Arbeitsmoral einer Organisation ist der Grad des Engagements, mit dem die Mitarbeitenden ihre Arbeit erledigen“.

Wer die Arbeitsmoral einer Organisation oder eines Unternehmens verbessern will, muss also beim einzelnen Mitarbeiter ansetzen.

In diesem Artikel möchten wir daher einige Fragen und Antworten rund um das Thema „Steigerung der Arbeitsmoral“ geben – und hoffen, ganz nebenbei auch mit einigen Mythen zu diesem Thema aufräumen zu können.

Inhaltsverzeichnis:

    Warum eine hohe Arbeitsmoral wichtig ist

    Die Vorteile einer hohen Arbeitsmoral liegen eigentlich auf der Hand: Vor allem Unternehmen profitieren beispielsweise von einer höheren Produktivität und einer verbesserten Kundenzufriedenheit, wenn die Arbeitsmoral hoch ist.

    Dies ist gerade in der heutigen Zeit von großer Bedeutung: Je schwieriger es aufgrund des Fach- und Führungskräftemangels wird, geeignetes Personal zu finden, desto wichtiger wird es, sich auf die Entwicklung der eigenen Teams zu konzentrieren. Die Steigerung der Arbeitsmotivation aller Mitarbeitenden ist daher ein Top-Thema für Führungskräfte und Personalverantwortliche gleichermaßen.

    Aber auch die Mitarbeitenden selbst profitieren von einer höheren Arbeitsmoral. Denn motivierte Menschen erleben die Ergebnisse ihrer Arbeit und erfahren dadurch „Selbstbestätigung“. Das ist wichtig für das Selbstvertrauen, aber auch für Glück und Zufriedenheit. Arbeiten mit positiver Arbeitsmoral ist also für beide Seiten – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – ein Win-Win-Geschäft.

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    Wie erkennt man eine schlechte Arbeitsmoral?

    Für die Messung der Arbeitsmoral gibt es keine eindeutige Skala – z.B. von 1 bis 10 – daher ist die Bewertung der „Arbeitsmoral“ meist eine subjektive Einschätzung der Vorgesetzten. Das macht die Bewertung so schwierig.

    Typische Anzeichen für eine schlechte Arbeitsmoral bei einzelnen Mitarbeitenden sind jedoch klar. Diese können sein

    • Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit
    • Schlechte bis nachlässige Arbeitsergebnisse
    • Desinteresse, mangelnde Kooperation
    • viele Konflikte am Arbeitsplatz
    • häufige Fehlzeiten

    Auch das aktuell viel diskutierte Phänomen des „Quiet Quitting“ (innere Kündigung) wird immer wieder mit einer niedrigen Arbeitsmoral in Verbindung gebracht.

    Wie steigert man die Arbeitsmoral?

    Über eine ungewöhnliche Aktion zur Steigerung der Arbeitsmoral berichtete DER SPIEGEL 1962:

    „Im Kampf gegen notorische Bummelanten griff die Hüttenwerk Oberhausen AG (29 800 Beschäftigte) zu einem drastischen Mittel: Die Leitung des Stahlwerks setzte 50 der hartnäckigsten Blaumacher vor die Tür. Seitdem kommen im Schnitt täglich 100 Beschäftigte mehr zur Arbeit als vor dem Rauswurf.“

    Aha, so einfach ist das also: Blaumacher rausschmeißen? Schön, dass diese Maßnahme damals vielleicht kurzfristig funktioniert hat, um die Arbeitsmoral zu steigern.

    Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass alle Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitsmoral langfristig erfolgreicher sind, wenn sie an der intrinsischen Motivation und den Treibern der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ansetzen.

    Was bedeutet das konkret?

    Treiber zur Steigerung der Arbeitsmoral:

    Persönliche Entwicklung & Arbeitsmoral

    Entscheidend für die Steigerung des Mitarbeiterengagements und der intrinsischen Motivation sind die Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten am eigenen Arbeitsplatz. Dabei geht es nicht nur um formale Aufstiegsmöglichkeiten oder Karrierepfade, sondern vor allem auch um Flexibilität und Freiräume im Arbeitsalltag und in der Arbeitsgestaltung.
    Instrumente zur Steigerung der Arbeitsmotivation auf individueller Ebene können sein:

    • Weiterbildung
    • klare Zielvereinbarungen
    • Austausch und Feedback (siehe auch unten)
    • die Sicherstellung einer guten Work-Life-Balance.

    Team & Arbeitsmoral

    Ein weiterer wichtiger Faktor zur Steigerung der Arbeitsmoral ist ein funktionierendes Teamumfeld. Das eigene Team, die engsten Kollegen sind ein entscheidender Faktor für die Arbeitsmoral. Herrscht im Team eine offene Fehlerkultur? Oder herrscht eher eine düstere, deprimierende Atmosphäre? Diese Einflüsse wirken sich direkt auf die Steigerung der Arbeitsmoral aus. Positiv wirken hier:

    • Klare Kommunikation für und innerhalb des Teams
    • gemeinsame Ziele
    • Regelmäßige Teamevents und Meetings

    Führungskraft & Arbeitsmoral

    Neben dem Team ist natürlich auch die individuelle Führungskraft eines jeden Mitarbeiters entscheidend für die Arbeitsmoral. Werden Leistungen ehrlich anerkannt und mit Feedback versehen, steigt die Arbeitsmoral.
    Wichtig für die Steigerung der Arbeitsmoral ist:

    • Führungskräfte sollten ihre Vorbildfunktion wahrnehmen
    • eine offene Kommunikation pflegen und regelmäßig Feedback geben
    • Personalentwicklung fördern

    Unternehmenskultur & Arbeitsmoral

    Die Unternehmenskultur hat einen großen Einfluss auf die Arbeitsmoral der einzelnen Mitarbeiter. Herrscht ein offener, vertrauensvoller und werteorientierter Umgang miteinander? Glückwunsch: Dann ist die Arbeitsmoral hoch! Ist dies nicht der Fall, steigt die Gefahr des inneren Abschaltens bis hin zur stillen Kündigung.

    Insgesamt geht es also darum, wie es auch der Unternehmer Markus Limbeck in seinem Buch „Dodoland“ beschreibt, wieder zu einer positiven Leistungskultur zurückzufinden. Ehrliches Feedback, Spaß an der Arbeit, aber auch Leistungsbereitschaft im Team spielen dabei eine wichtige Rolle, um „Dienst nach Vorschrift“ zu vermeiden, so Limbeck.

    Wie lässt sich Arbeitsmoral messen?

    Wie bereits erwähnt, ist die Arbeitsmoral eine subjektive Größe. Dennoch gibt es einige KPIs, die als Annäherung oder Messgröße verwendet werden können.

    Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen können dabei helfen. Diese bieten neben qualitativen Rückmeldungen (z.B. Verbesserungsvorschläge) auch die Möglichkeit, mit einer eNPS Software bzw. einem Umfrage Tool wie Netigate Kennzahlen wie den eNPS (Employee Net Promoter Score, Wiederempfehlungswert des Unternehmens) zu messen. Dieser Wert lässt Rückschlüsse auf die Arbeitsmoral im Unternehmen zu.

    Darüber hinaus lassen auch „klassische“ Personalkennzahlen wie Fluktuationsrate, Krankenstand und Produktivität Rückschlüsse auf die Arbeitsmoral zu.

    Arbeitsmoral und Feedback: Zwei Dinge, die zusammengehören

    Wir haben es in diesem Artikel schon mehrfach gehört: Feedback gehört zur Steigerung der Arbeitsmoral immer ganz fest dazu. Denn nur, wenn Mitarbeitende wie Arbeitgeber wissen, was die jeweiligen Erwartungen an sie sind, können sie diese auch erfüllen.

    Mitarbeiterbefragungen bieten deshalb die perfekte Chance, die Stimmen der Mitarbeitenden ungefiltert und aggregiert zu Wort kommen zu lassen. Studien zeigen, dass allein die Durchführung von regelmäßigen Umfragen im Unternehmen das Engagement wachsen lässt. Bei einem eingeschwungenen Feedback-Management sind die positiven Effekte zur Steigerung der Arbeitsmoral natürlich nochmal größer.

    Dabei stehen an der Steigerung der Arbeitsmoral interessierten Unternehmen mehrere Typen an Mitarbeiterbefragungen zur Verfügung – zum Beispiel auch über unsere Feedback-Plattform Netigate. Dies können sein:

    Eine besondere Rolle für die Führungskräfteentwicklung spielen dabei auch 360-Grad-Beurteilungen, in denen verschiedenste Partner von Führungskräften (von Peers bis hin zu Teammitgliedern) befragt werden und somit direkte Potenziale zur Verbesserung der Manager geben können.


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    Hand aufs Herz: Wie steht es um die Arbeitsmoral der Deutschen?

    Viele Deutsche halten sich für besonders diszipliniert. Bedeutet das auch, dass die Arbeitsmoral der Deutschen besonders hoch ist?
    Nun, diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten. Wir haben bereits gesehen, dass sich Arbeitsmoral eher mit indirekten Methoden und Kennzahlen messen lässt.

    Und auch Umfragen zeigen ein widersprüchliches Bild.
    Eine schon etwas ältere Umfrage des Jobportals Monster aus dem Jahr 2012 bescheinigt den Deutschen durchaus, auch im europäischen Vergleich recht „fleißig“ zu sein (was immer das heißen mag). Und wir sehen: Fleiß ist nicht gleich Arbeitsmoral, bei der Engagement und Motivation eine Rolle spielen.

    Neuere Untersuchungen zeichnen allerdings ein differenzierteres Bild. So kommt eine aktuelle Studie, ebenfalls von Monster mit YouGov, zu dem Ergebnis, dass die Mehrheit der Deutschen zum Beispiel beim Thema Arbeitszeit gerne etwas kürzer treten würde, wenn es möglich wäre. Daraus aber auf eine schlechte Arbeitsmoral zu schließen, ist falsch: Denn nicht die geleisteten Stunden, sondern die Ergebnisse sind entscheidend.

    Fazit: Steigern der Arbeitsmoral – jetzt!

    Wir sehen – zum Thema Arbeitsmoral, und wie diese gesteigert werden kann, lässt sich viel sagen.

    Wichtig ist jedoch: Die Arbeitsmoral ist auch ein Gradmesser für das Mitarbeiterengagement – und wird durch dieses stark beeinflusst.

    Alle Maßnahmen, die an der Steigerung des Mitarbeiterengagements ansetzen, werden also auch einen positiven Effekt auf die Arbeitsmoral haben. Mit großartigen Ergebnissen für Mitarbeitende, Teams und Unternehmen. Oder, wie es HP-Mitgründer David Packard ausdrückte:  

    Die Arbeitsmoral „kann den Unterschied zwischen Durchschnitt und Exzellenz ausmachen.“

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